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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 17

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 17 — weil die priesterin sie Klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie in verschiedenem Sinne deuten konnte. 5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Daren auch die Griechen e i n Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Diel* ^ehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich aus die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechen« land, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Seit Könige, die aus berühmten Geschlecht fern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten Meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich öiele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg (s. Nr. In. 8. Herkules. 1. Oes Helden Jugendzeit. Hermes war ein Sohn des 3eus; leine Mutter war die Königin Alkmene in Theben. Die Göttin 9era aber war der Rlfemene feind und wollte ihr den Sohn töten, .aher schickte sie, als Herkules noch in der wiege lag, zwei furchtbare Stftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des staben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine otterkraft. (Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und *rfete beide mit einem einzigen Druck. Rlle staunten, als die Wunderet bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe !ei den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich ^reinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von en trefflichsten Meistern in allerlei Leibes« und Kriegsübungen, im un^ Saustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen* j^te^en unterwiesen; auch erhielt er Unterricht in der Buchstaben« besang und im Spiel auf der Leier. Und Herkules war n gelehriger Knabe und machte sehr gute Fortschritte. Rber er zeigte « " t> 18, Erzählungen aus der Ivelty^chlchte. I. 2

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 40

1918 - Leipzig : Voigtländer
I. — 40 — auf ihre Schultern und trugen ihn in der Festversammlung umher. Alles wünschte ihm Glück, man bewarf ihn mit Blumen, und einer aus dem Volke rief ihm zu: „Stirb, Diagoras, benn ein höheres Glück kann bir auf (Erben nicht mehr zuteil werben." wirklich konnte der Greis so viel fj-reube nicht ertragen: tot sank er von den Schultern feiner Söhne herab. — Die olympischen Spiele hatten solches Ansehen, daß die Griechen nach ihnen als ihrem höchsten allgemeinen Feste bic Zeitrechnung bestimmten. Auch an artbern Orten Griechenland würden ähnliche Kampfspiele gefeiert. 15. Lykurgus in Sparta. 1. Lykurgus zum Gesetzgeber erwählt (um 880). 3n Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich. Allmählich ritz große ilnorbnung im Staate ein, und die Könige waren nicht imstanbe, Eintracht und Frieden zu schaffen. Da roanbten sich die Spartaner an den weisesten ihrer Mitbürger und baten ihn, durch eine neue Gesetzgebung der herrschenben Verwirrung ein Ende zu machen. Dieser Mann hieß Lykurgus. (Er war der Bruder eines der beiben Könige und hatte, als dieser gestorben war, für bessert unmünbigen Sohn eine Seitlang die Regierung geführt. Dann war er weit in fretnben Länbem umhergereist und hatte die Sitten und Einrichtungen mancher anbetn Völker kennen gelernt. Jetzt war er bereit, als Gesetzgeber seines Volkes aufzutreten. Zuvor aber ging er nach Delphi und befragte das Orakel. Er erhielt den Ausspruch, seine Gesetze würden für Sparta die besten von allen sein. Jjierburch ermutigt, begann er das schwierige Werk. 2. Der Hat der Riten. Zuerst setzte er den Hot der Alten ein, der die beiden Könige in der Regierung zu unterstützen hatte. Dieser Rat bestanb aus 28 Mitgliebern, die wenigstens 60 Jahre alt sein und ein untabelhaftes Leben geführt haben mutzten. Denn nur den erfahrensten und besten Männern sollte die Leitung des Staates anvertraut sein. Merkwürdig war bic Art und weise, wie die neuen Mitglteber bieses Rates gewählt würden. Zuverlässige Männer schlossen sich in ein Haus ein, von dem aus sie alles hören, aber nicht sehen konnten, was brautzen in der Versammlung des Volkes vorging. Nun schritten die Bewerber einzeln vor dem Volke einher, und die Männer in dem Hause merkten sich, bei welchem der vorübergehenben die Menge das stärkste Beifallsgeschrei erhob: dieser würde in den Rai aufgenommen.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 38

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 38 - lebte. Jetzt steht er vor euch; ihr aber seid des Todes." Sie entsetzten sich alle; denn der Schreckliche hatte schon wieder einen Pfeil auf dem Bogen; Telemach hatte ihm und sich bereits Schwert, Helm und Schild umgeworfen, und der Lauhirt und der Rinderhirt, die alle Hintertüren verriegelt hatten, traten jetzt auch bewaffnet herein. Da wimmerten die (Elenden um Schonung; aber Gdysseus kannte kein Erbarmen. Mit jeglichem Schusse streckte er einen Freier zu Boden; auch Telemach und die beiden Hirten hielten sich wacker. Endlich war der furchtbare Kampf vollendet: von allen den Freiern war keiner mehr am Leben. Da ließ Odysseus die Zeichen hinwegschaffen und suchte die liebe Gattin auf. Die hatte in ihrem weit abgelegnen Gemache von dem grausigen Mordgetümmel nichts vernommen; denn ein tiefer Schlaf hielt sie umfangen. Xdic staunte sie, als sie nun alles vernahm, und mit Freudentränen im Rüge flog sie dem endlich wiedergekehrten Gatten an die Brust. 13. König Kobrus. 1. Dorier und Ionier; des Kodrus Opferlod. 3m trojanischen Kriege haben wir die vielen griechischen Staaten zum Kampfe gegen einen auswärtigen Feind vereinigt gesehen. Nicht lange darnach aber brachen in Griechenland selbst große Bewegungen und Kämpfe aus. Ein Stamm verdrängte den andern, einer suchte über die andern zu herrschen. Die beiden wichtigsten Stämme waren die Dorier und Ionier. Die Dorier wohnten anfänglich im Norden des Landes, dann aber zogen sie über den Meerbusen von Korinth nach dem Peloponnes und eroberten beinahe die ganze Halbinsel (1104 v. (Ehr.). Don hier suchten sie auch in Mittelgriechenland vorzudringen und griffen die zum Stamme der Ionier gehörenden Rthener an. Rber der König Kodrus von Rthen rettete sein Vaterland durch eine hochherzige Tat. Das Orakel zu Delphi hatte gesagt, diejenige Partei würde den Sieg erlangen, deren König von den Feinden erschlagen werde. Da beschloß Kodrus, sich für sein Volk zu opfern. Rber weil die Feinde sich wohl gehütet hätten, ihn im Kampfe zu töten, legte er die Zeichen seiner königlichen würde ab, verkleidete sich als Landmann und ging mit einem Bündel holz auf dem Rücken und einer Rxt in der Hand in das feindliche Lager, hier fing er absichtlich Streit an und wurde erschlagen. Rls die Dorier erfuhren, wer der Getötete war, verloren sie allen Mut und traten eiligst den Rückzug an. 2. Entstehung der Republiken. Kodrus war der letzte

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 39

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 39 — König von Kthen. Nach einem so eöeln Manne, jagten die Athener, sei kein anderer mehr des Thrones würdig. Sie schafften das König* tum ab und errichteten eine Republik. In Republiken wird die Regierung von Bürgern geführt, die das Volk aus feiner Mitte wählt. Auch im übrigen Griechenland wurde die Herrschaft der Könige beseitigt ; nur in S p a r t a blieb sie bestehen. Sparta wurde unter allen Staaten des dorischen Stammes der mächtigste und berühmteste, unter den ionischen Staaten aber Athen, von diesen beiden Staaten erzählt Un§ daher die Geschichte am meisten. 14. Die olympischen Spiele. 1. Die griechischen Volksfeste, wie alle Griechen eine Sprache redeten und eine Religion hatten, so begingen sie auch zu ^stimmten Seiten gemeinsame Zaste, bei denen alle als Brüder, als Binder eines Volkes erschienen. Die berühmtesten dieser Volksfeste Karen die Kampfspiele, die zu Olympia (in (Elis) gehalten und daher die olympischen Spiele genannt würd en. Sie fanden regelmäßig Quer vier Jahre statt. Da kamen aus den entferntesten Orten, aus Een Gegenden des Landes Menschen herbeigeströmt, um an der Feier teilzunehmen: ganz Griechenland schien versammelt zu sein. Mit opfern und Gesängen zum Preise der Götter begann das Fest, das fünf Tage dauerte, (vgl. Bild Nr. 2.) 2. Die Wettkampfe und Siegerpreise. Die Spiele befanden im wettlauf und Springen, im Speerwerfen und Schleudern titetallner Scheiben, im Ringen und Zaustkampf, im Pferde- und ^agenrennen. Rings um den Kampfplatz saßen unabsehiiche Reihen ö°n Zuschauern, die mit der lebhaftesten Teilnahme den Spielen folgten und mit lautem Zurufe die Wettstreiter ermunterten. Preis-Achter setzten unter dem Jauchzen des versammelten Volkes den Negern einen Kranz von Ölzweigen aufs Haupt, und dieser Kranz §Qlt als die höchste (Ehre, die ein Grieche erlangen konnte. Wer in Olympia gekrönt war, dessen Ruhm erscholl durch ganz Griechenland. Seine Mitbürger, die ihre Stadt durch ihn verherrlicht sahen, holten % im Triumphe ein; Dichter feierten seinen Namen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule in Marmor aufgestellt. (Ein Grieche, Wt Hamen D i a g ö r a s, der selbst einmal den Kranz errungen hatte, ^gleitete in seinem Riter zwei seiner Söhne zu den Spielen, und die beiden Jünglinge gewannen den Siegespreis. Mit kindlichem Sinne ätzten sie die Kränze ihrem Vater auf das Haupt, hoben den Greis 7

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 43

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 43 — die Spartaner rauh in ihren Sitten: edlere Geistesbildung verschmähten sie, um Kunst und Wissenschaft kümmerten sie sich gar nicht. Ihr ganzes Leben war auf den Krieg gerichtet. Krieg war ihre höchste Freude; in die Schlacht zogen sie, wie zu einem Feste, geschmückt mit purpurfarbenen Gewändern, mit Kränzen im haar, unter Gesang und Flöten* spiel. Der Tod im Kampfe galt für die höchste (Ehre. Die Gefallenen wurden mit Lorbeer bekränzt bestattet, die Feigen und Flüchtlinge traf Schimpf und Schande fürs ganze Leben. Spartanische Mütter sollten ihre Söhne lieber in der Schlacht getötet wissen, denn als Züchtlinge wiederkehren sehen. Hls eine Spartanerin hörte, ihr Sohn lei ehrenvoll gefallen, rief sie fröhlich: „Nun, dazu habe ich ihn ja aufgezogen, daß er für das Vaterland zu sterben wüßte." Lin solches Jftiegervolk war wohl imstande, sein Vaterland gegen jeden Feind zu schützen. Darum verordnete Lqkurgus, daß die Stadt ohne Mauern Reiben sollte; die Tapferkeit der Bürger, sagte er, solle ihre Mauer sein. 8. Lykurgs Ende. Hls Lqkurgus seine Gesetzgebung vollendet i)Qtte, reifte er nach Delphi, um das Orakel zu befragen, ob an den ^setzen noch etwas zu ändern sei. Das Orakel antwortete, Sparta jöerde groß und herrlich sein, so lange es den Gesetzen des Lqkurgus |reu bliebe, vor der Abreise hatte dieser seine Mitbürger schwören ‘assen, die Gesetze bis zu seiner Rückkehr zu halten. Nun kehrte er Jjie wieder in seine Vaterstadt zurück, damit die Spartaner auf immer ^rch ihren Eid gebunden seien, und starb im Auslande. vor seinem ^ode befahl er, seine Asche ins Meer zu streuen, damit sie nicht nach Sparta gebracht würde und so das Volk glauben könnte, von seinem Eide gelöst zu sein, wirklich hielten die Spartaner jahrhundertelang feft an den (Einrichtungen, die ihnen Lykurgus gegeben hatte. 16. Selon in Athen. 1. Die alten Athener, wie die Spartaner durch einfache Ritten und kriegerische Tüchtigkeit, so ragten die Athener durch reiche Geistesbildung, durch Kunst und Wissenschaft unter den griechischen Staaten hervor. Rber diese Bildung konnte erst gedeihen, Nachdem der Staat durch gute Gesetze geordnet war. Das währte aber ?nge. Fast drei Jahrhunderte schon besaßen die Spartaner die <Ein= Achtungen des Lykurgus, da entbehrte Athen noch einer gerechten Gesetzgebung, und die vornehmen und Reichen, die alle Gewalt in fänden hatten, übten gegen das niedere Volk harten, willkürlichen O^uck. Darüber murrte das Volk laut und erregte heftige Unruhen,

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 44

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 44 — unter denen der Staat zu zerfallen drohte. Zum Glück für die Athener lebte ein Mann unter ihnen, der es verstand, dieser Zerrüttung abzuhelfen. Das war der weise So Ion. 2. Solons Gesetze. Solon hatte sich durch Reisen in anderen Ländern reiche Erfahrung gesammelt und besaß wegen seiner Einsicht und Vaterlandsliebe das höchste Rnsehen und das vertrauen aller seiner Mitbürger. Eines Tages hatten die Feinde den Athenern die Insel Salamis entrissen, und trotz aller Anstrengung gelang es diesen nicht, ihr Eigentum wieder zu erobern. Nach vielen Verlusten beschlossenendlich die Führer in Athen, vom Kampfe abzustehen und jeden Burger, der dazu aufreizen würde, mit dem Tode zu bestrafen. Solon war über den Verlust der Insel und auch über den Beschluß des Adels aufs tiefste entrüstet. Da irrsinnige Menschen straffrei waren, so stellte sich Solon, als sei er dem Wahnsinn verfallen und hielt auf dem Marktplatze eine Rebe, die aber so vernünftig war und die Bürger so sehr zu neuem Kampfe aufstachelte, daß es Solon gelang, die Insel Salamis zurückzuerobern. Die Bürger wählten ihn zum Führer od^A^on und beauftragten ihn, bett Staat durch eine neue Gesetzgebung Zu orbnerr. Solon löste diese Ausgabe aufs beste (594). Er bestimmte, daß alle Bürger Anteil haben sollten an der Staatsverwaltung, aber nicht alle in gleichem Maße; wer dem vaterlande das meiste zu leisten vermochte, der erhielt auch größere Hechte und konnte zu den höhern Stellen im Staate gelangen. Die wichtigsten Dinge aber mußten dem ganzen Volke vorgelegt werden; sie wurden in der Volksversammlung verhandelt und entschieden. £>tcr konnte jeder Bürger mitreden, mitraten und mitbeschließen und so zum Idohie des Staates beitragen. Und damit die Bürger dazu vorbereitet würden, war Solon auf eine sorgfältige Erziehung der Jugend bedacht. Die (Erziehung war weit mannigfaltiger als bei den Spartanern. Zwar wurden auch die jungen Athener frühzeitig zu Leibesübungen angehalten; aber mehr noch ka'rfi es auf die Ausbildung der geistigen Kräfte an. Daher wurden Kunst und Wissenschaft, von den Spartanern als unnütz verschmäht, in Athen hoch geehrt; tüchtige Kenntnisse, feine Sitten galten als Schätze, nach denen man mit Eifer strebte. 3. Die Bilbmtg -er Athener. Dies edle Streben trug die schönsten Früchte. Mit herrlichen Naturanlagen ausgestattet, erlangten die Athener eine bewundernswerte höhe der Bildung. Die berühmtesten Denker und Künstler sind aus ihnen hervorgegangen. Ihre Dichter haben Werke geschaffen, an deren Schönheit wir uns noch heute er- f

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
1. Vau einer Pyramide (etwa 2900 v. Chr.). Einer der mächtigen ägyptischen Könige des Men Reiches von Memphis besichtigt den Bau seiner Grabpyramide. Die Grabkammer mitten im Innern, deren Zugang noch offen bleibt, ist längst fertig; doch um den Kern werden stufenförmig immer neue Schichten gelegt, so daß die Pyramide mit jedem Regierungsjahre des Königs an Große wächst. Die von den Steinmetzen unten sorgsam hergerichteten Kallrsteinquadern werden auf Gerüsten mühscim hinaufgeschafft; unzählige Menschen, Sklaven und Kriegsgefangene, von denen viele den Anstrengungen im Brande der Wüstensonne erliegen, sind dabei tätig; Hebebäume und Walzen sind ihre einfachen Hilfswerkzeuge. — Zwei Priester erläutern dem Pharao den Bauplan auf der Steintafel, die ein knieender Sklave hält. Der eine der Priester trägt eine Perücke, der andere (der Baumeister) das vor der Sonne schützende Faltentuch über dem glattrasierten Kopfe. Der Herrscherstab und der schlangenartige Schmuck am Stirnreif der Krone bezeichnen den König als Herrn über Leben und Tod. Diener mit großen Fächern wedeln ihm Kühlung zu; links hinter ihm steht der Führer der bewaffneten Leibwächter. — Die gewaltige Pyramide im Hintergründe ist etwa 150 m hoch; ihre Stufen sind verkleidet und der Zugang zur Grabkammer ist vermauert worden, nachdem sie die Mumie ihres Erbauers aufgenommen hat. 2. Olympische Spiele. Das Bild zeigt einen Waffenlauf im vierten Jahrhundert v. Ehr. Die etwa 200 m lange Laufbahn, das Stadion, ist von stufenförmigen Sitzreihen für die Zuschauer umgeben. Soeben endet der letzte der Rundläufe, welche die Wettkämpfer auszuführen haben; die Zuschauer zeigen eine fieberhafte (Erregung. Die Wettläufer sind dicht vor dem Ziel; sie tragen den Erzhelm, den Rundschild, den Brustpanzer und eherne Beinschienen. (Einer ist vor dem Ziel erschöpft zusammengesunken. Dem Sieger aber jauchzt ganz Griechenland zu, denn aus allen Landschaften sind die Zuschauer herbeigeströmt: rechts der einfach gekleidete Spartaner und der ernste Philosoph aus Tarent in kunstvoll übergeworfenem Mantel; vor ihnen der den Mantel schwenkende Jüngling aus Milet und der sitzende arkadische Landmann mit dem ärmellosen Gewände aus Schaffell; noch weiter links der vornehme junge Thebaner im feinwollenen buntumrandeten Leibrocke nebst dem ältern Freunde und Reisegefährten, dem die Kürbisflasche an der Seite hängt. Heute erhält der Sieger nur die Palme, übermorgen aber schmückt ihn der (Dbmanrt der Kampfrichter im heiligen Tempelhaine des olympischen Zeus (in der Rltis) mit einem Kranze von Blättern des heiligen Ölbaumes, dem höchsten Preise, den ein Grieche erringen kann. — von der flltis tritt auf dem Bilde besonders der Nordostwinkel hervor; er ist durch die Schatzhäuser am Fuße des Kronionhügels und die lange Echohalle hinter den jenseitigen Zuschauersitzen begrenzt.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 56

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 56 — Stadt durch ihn verherrlicht sahen, holten ihn im Triumphe ein; Dichter feierten seinen Namen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule in Marmor aufgestellt. Ein Grieche, mit Namen Diagöras, der selbst einmal den Kranz errungen hatte, begleitete in seinem Alter zwei seiner Söhne zu den Spielen, und die beiden Jünglinge gewannen den Siegespreis. Mit kindlichem Sinne setzten sie die Kränze ihrem Vater auf das Haupt, hoben den Greis auf ihre Schultern und trugen ihn in der Festversammlung umher. Alles wünschte ihm Glück, man bewarf ihn mit Blumen, und einer aus dem Volke rief ihm zu: „Stirb, Diagoras, denn ein höheres Glück kann dir auf Erden nicht mehr zu teil werden." Wirklich konnte der Greis so viel Freude nicht ertragen: tot sank er von den Schultern seiner Söhne herab. — Die olympischen Spiele hatten solches Ansehen, daß die Griechen nach ihnen als ihrem höchsten allgemeinen Feste die Zeitrechnung bestimmten. Auch an andern Orten Griechenlands wurden ähnliche Kampfspiele gefeiert. 2%. Lykurgus in Sparta, 1. Lylrurgus zum Gesetzgeber erwählt (c. 880). In Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich. Allmählich riß große Unordnung im Staate ein, und die Könige waren nicht imstande, Eintracht und Frieden zu schaffen. Da wandten sich die Spartaner an den weisesten ihrer Mitbürger und baten ihn, durch eine neue Gesetzgebung der herrschenden Verwirrung ein Ende zu machen. Dieser Mann hieß Lykurgus. Er war der Bruder eines der beiden Könige und hatte, als dieser gestorben war, für dessen unmündigen Sohn eine Zeitlang die Regierung geführt. Dann war er weit in fremden Ländern umhergereist und hatte die Sitten und Einrichtungen mancher andern Völker kennen gelernt. Jetzt war er bereit, als Gesetzgeber seines Volkes aufzutreten. Zuvor aber ging er nach Delphi und befragte das Orakel. Er erhielt den Ausspruch, seine Gesetze würden für Sparta die besten von allen sein. Hierdurch ermutigt, begann er das schwierige Werk. 2. Der Hat der Ilten. Zuerst setzte er den Rat der Alten ein, der die beiden Könige in der Regierung zu unterstützen hatte. Dieser Rat bestand aus 28 Mitgliedern, die wenigstens 60 Jahre alt sein und ein untadelhaftes Leben geführt haben mußten. Denn nur den erfahrensten und besten Männern sollte die Leitung des Staates anvertraut sein. Merkwürdig war die Art und Weise, wie die neuen Mitglieder dieses Rates gewählt wurden. Zuverlässige Männer schlossen sich in ein Haus ein, von dem aus sie alles hören, aber nicht sehen

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1905 - Leipzig : Voigtländer
1. Bau einer Pyramide (etwa 2900 v. Chr.) Einer der mächtigen ägyptischen Könige des Alten Reiches von Memphis besichtigt den Bau seiner Grabpyramide. Die Grabkammer mitten im Innern, deren Zn-gang noch offen bleibt, ist längst fertig; doch Jahr um Jahr wird von unten nach oben ein neuer Steinmantel ausgelegt, so daß die Pyramide mit jedem Regierungsjahre des Königs an Größe wächst. Die von den Steinmetzen unten sorgsam hergerichteten Kalksteinquadern werden auf einer Bretterbahn mühsam hinausgeschafft; unzählige Menschen, Sklaven und Kriegsgefangene, von denen viele den Anstrengungen im Brande der Wustensonne erliegen, find dabei tätig; nur Hebebäume und Walzen sind ihre einfachen Hilfswerkzeuge. — Zwei Priester erläutern dem Pharao den Bauplan auf der Steintafel, die ein knieender Sklave hält. Der eine der Priester trägt eine Perücke, der andere (der Baumeister) das vor der Sonne schützende Faltentuch über dem glattrasierten Kopfe. Der Herrscherstab und der schlangenartige Schmuck am Stirnreif der Krone bezeichnen den König als Herrn über Leben und Tod. Diener mit großen Fächern wedeln ihm Kühlung zu; links hinter ihm steht der Führer der bewaffneten Leibwächter. — Die gewaltige Pyramide im Hintergründe ist etwa 150 m hoch; ihre Stufen find verkleidet und der Zugang zur Grabkammer ist vermauert worden, nachdem sie die Mumie ihres Erbauers aufgenommen hat. 2. Olympische Spiele. Das Bild stellt einen Waffenlauf dar, am dritten Tage der fünftägigen Festfeier in der Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr. Die etwa 190 m lange Laufbahn, das Stadion, ist von stufenförmigen Sitzreihen für die Zuschauer umgeben. Soeben endet der letzte der Rundläufe, welche die Wettkämpfer auszuführen haben; die ganze Haltung der Zuschauer zeigt eine fieberhafte Erregung. Die Wettläufer find dicht vor dem Ziel; sie tragen den Erzhelm, den Rund-schild, den Brustpauzer und eherne Beinschienen. Einer ist vor dem Ziel erschöpft zusammengesunken. Dem Sieger aber jauchzt ganz Griechenland zu, denn ans allen Landschaften sind die Zuschauer herbeigeströmt: rechts der einfach gekleidete Spartaner und der ernste Philosoph aus Tarent in kunstvoll übergeworfnem Mantel; vor ihnen der den Mantel schwenkende Jüngling aus Milet und der sitzende arkadische Landmann mit dem ärmellosen Gewände aus Schaffell; noch weiter links der vornehme junge Thebaner im feinwollenen buntumraudeteu Leibrocke nebst dem ältern Freunde und Reifegefährten, dem die Kürbis flasche an der Seite hängt. Heute erhält der Sieger nur die Palme, übermorgen aber schmückt ihn der Obmann der Kampfrichter im heiligen Tempelhaine des olympischen Zeus (in der Altts) mit dem Kranze von Blättern des heiligen Ölbaumes, dem höchsten Preise, den ein Grieche erringen kaun. — Von der Altis ist auf dem Bilde nur der Nordostwinkel zu erkennen; er ist durch die Schatzhäuser am Fuße des Kronionhügels und die lange Echohalle hinter den jenseitigen Zuschauern begrenzt.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 59

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 59 - zum Kriege tüchtig zu machen. Deshalb beschäftigten sie sich auch viel mit der Jagd; den Ackerbau dagegen überließen sie ganz den Sklaven, die sie mit großer Härte behandelten. Überhaupt blieben die Spartaner rauh in ihren Sitten: edlere Geistesbildung verschmähten sie, um Kunst und Wissenschaft kümmerten sie sich gar nicht. Ihr ganzes Leben war auf den Krieg gerichtet. Krieg war ihre höchste Freude; in die Schlacht zogen sie, wie zu einem Feste, geschmückt mit purpurfarbenen Gewändern, mit Kränzen im Haar, unter Gesang und Flötenspiel. Der Tod im Kampfe galt für die höchste Ehre. Die Gefallenen wurden mit Lorbeer bekränzt bestattet, die Feigen und Flüchtlinge traf Schimpf und Schande fürs ganze Leben. Spartanische Mütter wollten ihre Söhne lieber in der Schlacht getötet wissen, denn als Flüchtlinge wiederkehren sehen. Als eine Spartanerin hörte, ihr Sohn fei ehrenvoll gefallen, rief sie fröhlich: „Nun, dazu habe ich ihn ja aufgezogen, daß er für das Vaterland zu sterben wüßte." Ein solches Kriegervolk war wohl imstande, sein Vaterland gegen jeden Feind zu schützen. Darum verordnete Lykurgus, daß die Stadt ohne Mauern bleiben sollte; die Tapferkeit der Bürger, sagte er, soll unsere Mauer sein. 8. Lykurgs Ende. Als Lykurgus seine Gesetzgebung vollendet hatte, reiste er nach Delphi, um das Orakel zu befragen, ob an den Gesetzen noch etwas zu ändern sei. Das Orakel antwortete, Sparta werde groß und herrlich sein, so lauge es den Gesetzen des Lykurgus treu bliebe. Vor der Abreise hatte dieser seine Mitbürger schwören lassen, die Gesetze bis zu seiner Rückkehr zu halten. Nun kehrte er nie wieder in seine Vaterstadt zurück, damit die Spartaner auf immer durch ihren Eid gebunden seien, und starb im Auslande. Vor seinem Tode befahl er, seine Asche ins Meer zu streuen, damit sie nicht nach Sparta gebracht würde und so das Volk glauben könnte, von seinem Eide gelöst zu sein. Wirklich hielten die Spartaner jahrhundertelang fest an den Einrichtungen, die ihnen Lykurgus gegeben hatte. 25. Sofort in Athen. 1. Äre alten Athener. Wie die Spartaner durch einfache Sitten und kriegerische Tüchtigkeit, so ragten die Athener durch reiche Geist e.s -bildung, durch K u n st und Wissenschaft unter den griechischen Staaten hervor. Aber diese Bildung konnte erst gedeihe», nachdem der Staat durch gute Gesetze geordnet war. Das währte aber lange. Fast drei Jahrhunderte schon besaßen die Spartaner die Einrichtungen des Lykurgus, da entbehrte Atben noch einer aerechten Gesetzgebung.
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